Ich fühlte mich so unglaublich gut aufgehoben bei ihm als er mir so das Haar nach hinten strich und mich anlächelte. Jegliche Nervosität schien regelrecht zu verfliegen, als wäre sie einfach nicht mehr da. Ich wusste, dass ich keine Angst haben musste oder Bedenken. Ich wusste, ich würde es nicht bereuen - niemals! ganz egal wie wir in einigen Jahren zueinander stehen würden. Das sagte mir einfach mein Gefühl.
"Ich liebe dich."
Hauchte ich dann plötzlich ohne groß darüber nachzudenken. Im nächsten Moment hätte ich mich dafür schon wieder schlagen können. Das war sowieso so ein empfindliches Thema zwischen uns gewesen, musste ich das ausgerechnet jetzt sagen? Naja, gesagt war gesagt. Zurück nehmen konnte ich es jetzt nicht mehr. Vielleicht hatte er es auch gar nicht gehört.
Ich erwiederte seinen Kuss dann sanft und verzog ganz leicht das Gesicht als sich ein süßer Schmerz in mir breit machte. Es war allerdings nicht allzu schlimm. Es tat nur im ersten Moment etwas weh, der Schmerz verflog aber schon nach eingigen wenigen Momenten wieder. Ich seufzte lautstark aus und sah ihm in die Augen während er sich dann langsam bewegte. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich ihm jemals noch näher fühlen könnte als ich es sowieso schon getan hatte. Doch fühlte ich mich in dem Moment auf eine ganz andere Art und Weise mit ihm verbunden. Für mich war es etwas ganz besonderes, auch wenn es für ihn völlig normal war. Ich schlang meine Arme nun um seinen Hals und küsste ihn erneut sehnsüchtig.

Ich war froh, dass er es mir nicht übel nahm, dass ich es gesagt hatte. Es fühlte sich allerdings schon komisch an nur ein "Ich weiss" zurück zu bekomen. Da wäre es mir lieber gewesen, er hätte nichts darauf geantwortet. Aber darüber wollte ich jetzt gar nicht nachdenken. Ich sollte das genießen, immerhin war es das erste Mal und das würde es auch immer bleiben. Da hatten negative Gedanken nichts verloren.
Ich stöhnte erneut leise auf, da es sich von Minute zu Minute besser anfühlen zu schien. Ich fühlte mich wie als wäre ich in einer Art Rausch. Es gab um uns herum für mich nichts mehr, als hätte ich alles andere ausgeblendet. Nur dieses Gefühl der tiefen Verbundenheit blieb.
"Schneller"
Stöhnte ich leise in sein Ohr und drang mich mit jedem Stoß ihm entgegen. Ich wollte ihn so intensiv wie möglich spüren. Wer wusste schon, ob das vielleicht meine einzige Chance war? Ob sich danach wohl alles zwischen uns verändern würde? Mir schossen viel zu viele Dinge in den Kopf über die ich jetzt gar nicht nachdenken wollte und trotzdem genoss ich es sehr. Der kleine Schmerz war zwar noch vorhanden, jedoch nahm ich ihn kaum wahr.

Ich wusste ja, dass dieses "Ich weiss" nicht böse gemeint war und trotzdem klang es etwas merkwürdig in meinen Ohren. Als er mir so zärtlich über die Wange strich sah ich ihn total verliebt an. Das hier änderte zwar nichts an meinen Gefühlen, aber er hatte schon recht, wenn er sagte dass alles intensiver wurde. Mein Atem war mittlerweile in ein ständiges Keuchen übergegangen und in mir stieg von mal zu mal ein explodierendes Gefühl auf, welches von Minute zu Minute stärker zu werden schien.
"Nathan.."
Stöhnte ich leise kurz bevor er seine Lippen wieder auf meine presste. Ich massierte seine Lippen leicht mit meinen wobei es mir schwer fiel mich darauf zu konzentrieren. Nur wenige Augenblicke später drehte ich meinen Kopf leicht zur Seite da ich wieder stöhnen musste. Ich fand es merkwürdig, dass man das wirklich nicht unterdrücken konnte, so sehr ich mich auch bemühte.
Langsam aber sicher krallten sich meine Fingerspitzen in seinen Rücken und ich drückte ihn fest an mich als ein kleines Zucken meinen Körper durchfuhr. Ich hatte das Gefühl ich würde jeden Moment unter ihm schmelzen, so eine Hitze stieg in mir auf. Kur darauf stöhnte ich auch ein letztes Mal etwas lauter auf als ich zum Orgasmus kam. Zumindest glaubte ich das es einer war, denn dieses Gefühl dabei war kaum zu beschreiben. Ein regelrechtes Feuerwerk der Gefühle fand in dem Moment in mir statt und ich hatte Probleme gleichmäßig zu atmen.

Ich biss mir fest auf die Unterlippe und fuhr mit einer Hand durch sein Haar welches ich ihm liebevoll aus dem Gesicht strich. Noch immer befand ich mich in einer Art Rausch, auch wenn sich mein Atem langsam wieder etwas beruhigte. Mein Herz raste trotzdem noch wie verrückt. Als ich spürte, dass er kam grinste ich leicht und hätte ihn am liebsten geküsst, jedoch wollte ich ihm das atmen nicht noch schwerer machen. Ich schloss für ein paar wenige Sekunden die Augen und sah ihn dann wieder glüclich an. In meinem Kopf fühlte sich alles schwindelig an und ich fühlte mich etwas erschöpft. Deshalb schliefen wohl so viele nachd em Sex erst mal eine Runde. Ich ließ meine Fingerspitzen zärtlich über seinen Rücken wandern und küsste ihn nun doch kurz auf seine wundervoll weichen Lippen.
Es war noch viel schöner gewesen als ich es mir vorgestellt hatte, ich würde es also definitiv niemals bereuen. Es war für mich einfach nur perfekt gewesen. Nun musste ich doch leise kichern, da ich kaum glauben konnte, dass wir es wirklich getan hatten. Ob er sich gerade genauso fühlte wie ich?
"Alles okay?"
Fragte ich flüsternd und lächelte ihn süss an.

Ich ließ mich widerstandslos an ihn ziehen und kuschelte mich zärtlich an seinen noch ganz warmen und verschwitzte Körper. Es war ein ganz anderes Gefühl auf diese Weise neben ihm zu liegen.
"Ja, alles bestens."
Hauchte ich verträumt und schloss die Augen. Komisch, es war noch gar nicht so lange her, dass wir geschlafen hatten und doch schienen wir beide unglaublich müde zu sein. Ich nickte kaum merklich als er meinte er wäre müde und konnte ans einer Stimme hören, dass er grinste was mich ebenfalls grinsen ließ. "ich auch." Murmelte ich zufrieden. Es war einfach gerade alles so perfekt. Eigentlich schade, dass er nie genauso empfinden würde wie ich es tat. Aber so war nun mal das Leben. Solche Dinge konnte man sich nicht aussuchen. Ich hoffte nur, dass es für ihn okay gewesen war. Ich konnte ihm eben noch nicht alles bieten was er sicherlich gewohnt war. Ganz schrecklich schien es aber nicht für ihn gewesen zu sein, also sollte ich mir darüber wohl keine Gedanken mehr machen.
"Lass uns etwas schlafen." Flüsterte ich dann lächelnd und legte einen Arm um ihn. Ich war wirklich einfach nur noch fertig mit der Welt gerade.

"Sehr glücklich.", hauchte ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Süss, dass er mich das überhaupt fragte. Ich war mehr als glücklich gewesen. Wenn wir beide wieder etwas munterer waren, würde ich ihm auch noch sagen wie toll es für mich gewesen war. Doch jetzt fand ich einfach nicht die richtigen Worte und er schien auch schon im Halbschlaf zu sein. Ich gab ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen und schloss dann erneut die Augen.
"Du auch.", murmelte ich noch während ich schon halb in meiner Traumwelt versunken war. Ich merkete gerade noch, dass er eingeschlafen war und nur wenige Minuten später schlief auch ich seelenruhig ein.

"Guten Morgen.. oder sollte ich sagen Abend?", kicherte ich fröhlich als er die Augen aufschlug. Er strahlte richtig hatte ich den Eindruck. Anscheinend hatte er gut geschlafen. Aber auch mein grinsen wollte einfach nicht vergehen. Als er sich dann aufsetzte und sich direkt als erstes durch die Haare wuschelte musste ich lachen.
"Sag mal.. gibt es für dich auch was wichtigeres als deine Haare?", fragte ich dann und schüttelte abwertend den Kopf. Ich blieb einfach liegen und drehte mich etwas mehr zur Seite damit ich ihn ansehen konnte. Schon etwas später schien ihn etwas zu beschäftigen und ich fragte mich was das wohl war.
"Woran denkst du?", fragte ich dann einfach und stützte meinen Kopf mit einer Hand ab. Machte es ihm Sorgen wie es nun weitergehen würde oder was war es? Ich wollte es auf jeden Fall wissen, auch wenn mir die Antwort eventuell nicht gefallen würde.

"Oh man.. Männer. Und ich dachte Frauen wären eitel wenn es um ihre Haare geht." Ich verdrehte spielerisch die Augen und lachte dann aber einmal herzlich auf. Das war eben Nathan.. egal was war, die Haare mussten immer sitzen. Als er mir dann erklärte was ihm im Kopf rum ging war ich doch etwas enttäuscht und auch schockiert, wenn man das denn so nennen konnte.
"Ist das dein ernst?", fragte ich mit ernstem Gesichtsausdruck und setzte mich nun auch auf. "Wir haben es praktisch gerade erst getan und das erste woran du denkst ist wie es zwischen uns wäre wenn du mit anderen Frauen schläfst?", fügte ich dann hinzu und verzog das Gesicht. Das war doch jetzt nicht sein ernst oder? Ich meine ich wusste ja, dass es für ihn nichts besonderes war, aber dass er direkt schon wieder über andere Frauen nachdachte war doch ziemlich verletzend. Hatte er etwa Angst ich könnte ihm seine Abenteuer kaputt machen? Ich sah für einige Sekunden von ihm weg und schnaufte öfters. Das konnte gar nicht sein ernst sein.