"Das meiste ja! Ich bin allerdings nicht bei Luzifer in Ungnade gefallen und auch hatte ich kein Attentat auf ihn vor und führe im Schilde seinen Platz einzunehmen." Das sagten nämlich auch einige, aber das hatte ich nie vor. Ich wollte seinen Job sicherlich nicht machen. Immer da unten hocken und alle jammernden neue Seelen beruhigen usw. Nee nee und der ständige Stress mit Gabriel. Da war ich lieber ein Dämon hier auf der Erde.
"Ja ich fänds cool wenn eine zum Beispiel alle Geheimnisse von Oberbarbie auf der Bühne preis gibt und sich danach alle streiten. Vielleicht reißen die sich ja auch die Haare aus." Ach das wäre amüsant, aber noch nicht so recht befriedigend. Mein letzter Mord war schon einige Zeit her. Doch eigentlich wollte ich die Leute nicht mehr töten. Sie konnten ja auch nichts für ihr idiotisches Dasein. Aber es juckte manchmal doch richtig in den Fingern.
Ich hörte mir seine Pläne immer gerne mal an. "Ja klar, hau raus, dann gucken wir was wir draus machen!", sagte ich.
Ich zog die Augenbrauen hoch, als er vorschlug die Schule ins Chaos zu stürzen. Aber ich wusste nicht ob ich hier ein totales Chaos hinterlassen wollte. Sicherlich war ich nicht Ohne, aber ich hatte eigentlich vor mich ein wenig nieder zu lassen und evtl sowas wie Freunde zu besitzen. Doch naja jetzt hatte ich ja schon jemanden gefunden. Ob er aber wirklich ein Freund war? Dämonen konnte man nicht trauen, das wusste ich von mir selber.
"Ich würd sagen wir gucken mal wie sich die Sache entwickelt!", gab ich als vage Antwort zurück, so konnte ich mir erstmal ein Bild von ihm machen. Näher angucken musste ich ihn mir nämlich.

"Ich habe auch nie gedacht, dass du Luzifers Platz einnehmen möchtest. Das behaupten zwar einige. Aber ich habe nicht den Sinn darin gesehen, da du hier her gegangen bist." Ich war vielleicht ein Dämon, doch auch ich glaubte nicht jedem bösen Gerücht, welches ich hörte. "Das wäre schon mal ein Anfang. Und dürfte es sicherlich leicht fallen etwas herauszubekommen. Wie viele Mädchen schreibt sie sicherlich ein Tagebuch und als Lehrer dürfte es mir eh nicht sonderlich schwer fallen etwas herauszufinden.", meinte ich grinsend zu ihr und überlegte mir in Gedanken schon man eine Strategie. "Wir knüpfen uns am Besten wirklich gleich direkt die Chefin vor und danach ihr Gefloge." Die Frage war jetzt nur, wie man das direkt anstellte. Es musste ja eine Möglichkeit geben ihr ihre tiefsten Geheimnisse zu entlocken. Wahrscheinlich sogar ein paar ihrer Ängste, die man gegen sie verwenden konnte. Als sie meinte, dass sie erst einmal schauen wolle, nickte ich. "Einverstanden. Denk drüber nach und sag bescheit, wenn du sicher bist." Es eilte ja nicht. Die Cheerleadertruppe rauschte dann an und vorbei mit ihre Kostümen. "Noch mehr von der Wir-haben-es-so-dringend-nötig-Sorte.", scherzte ich und versuchte die Mädchen so gut es geht zu ignorieren.

Da hatte er recht. Ich war aus der Hölle abgehauen und wandelte auf der Erde, da wollte man nicht den Platz des Anführers und in die brütende Hölle zurück. Aber manche dachten das. Andere sagten auch, dass Luzifer mich killen würde, wenn er mich in die Finger bekäme, auch das stimmte nicht. Wir waren dicke Kumpels - soweit man mit Luzifer eben Kumpel sein konnte.
"Ja das wird kein Problem." Ich hatte gar nicht vor so lange rumzuwülen, irgendwas würden wir schon finden, zur Not erfand man eben irgendwas.
Die ganzen Gossipgeilen Mädels hier würden das sowieso glauben. Aber witziger wäre natürlich wirklich was zu finden. Nur ein 'Barbie trägt nachts Häschenunterhosen' würde einfach nicht reichen. Das musste schon tief sein, aber fast jeder junge Mensch in Amerika hatte Dreck am stecken. Am besten wäre es etwas zu finden was den Betroffenen auch noch total fertig macht. Ein Mord, ein Unfall, irgendwas. Zur Not würde ich was kreieren.
Genau, seine Gedanken trafen ins Schwarze, Ängste brauchten wir auch. Am besten von jedem. Es musste platzen wie eine Bombe.
Ich verdrehte die Augen als die Cheerleader vorbei rannte. "Oh bitte sowas gibts hier auch? Total Klischeehaft oder? Typische Amerikanische Uni... So ist das üblich!" Und es reizte und nervte mich zugleich. Ich wusste nicht wie ich dazu stand. Meine dämonische Seite fand das natürlich total ätzend, aber der kleine menschliche Teil in mir wünschte sich auch so ein Applepie Life zu führen.
"Naja ich würd sagen wenn wir Barbies Freundinnen aufgemischt haben, mischen wir die Cheerleaderinnen auf. Vielleicht lässt ja die eine die andere aus Versehen mal bei einer Figur fallen, was meinst du?" Diese Idee gefiel mir und das Mädel würde sich das Genick brechen und zack, Streit, Trauer und Verzweiflung. Aber wollte ich das genau so?

//so sorry ich muss schon wieder off, bekomme jetzt spontan Besuch. Bis morgen :) Gute Nacht!

"Ich mag deine Art zu denken.", meinte zu ihr, als sie vorschlug, eins der Cheerleader Mädchen stürzen zu lassen. "Auf jeden Fall hätte ich kein Problem damit die Cheerleader etwas zuquelen. Die sind bestimmt nicht so süß und unschuldig wie sie immer tun. Die haben alle samt Dreck am stecken." Ich schmunzelte sie an und sah dann ein kleines Mädchen mit schwarzen, glänzenden Haaren. Sie war bestimmt nicht älter als 4. Schützend trug sie einen kleinen Teddybären im Arm und hatte ein rosafarbendes Kleid an. So wie es aussah, war sie die Schwester von einem oder einer Studentin hier auf den College. Fest biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte mit aller Kraft dem Stich in meinen Herzen zu verdrängen. Sie sah fast genauso aus, wie meine kleine, verstorbene Schwester Heather-Aubrey.
Schnell wendete ich meine Blick von der Kleinen ab. Ich wollte jetzt auf keinen Fall an Heather denken. Das war mein einziger Schwachpunkt. Immer noch vermisste ich sie so sehr. Als sie gestorben war, war ich Monate lang so fertig gewesen. Nichts in der Welt hatte mich mehr interessiert. Das war jetzt schon 8 Jahre her. Noch immer erinnerte ich mich an sie. Wie sie immer freudig zu mir gerannt kam, wenn sie mich sah.
Wie sie zu mir sagte, dass sie mich lieb habe und ich sie ab und zu abends ins Bett brachte und sie von mir Geschichten hören wollte. Damals war sie mein ein und alles gewesen und ich wollte sie nie mehr hergeben.
Dann plötzlich erkrankte sie an Leukämie und verstarb. Das war schlimmste Tag meines Dasein gewesen und ich sah noch die Bilder vor meinen Augen, wie sie schwach in ihren Bett lag mit den Geräten.
Einen Moment schloss ich meine Augen "Heather...", flüsterte ich leise und spielte an meinen Armband herum.
Das einzigste, was ich noch von ihr besaß.

Ich nickte, denn er hatte 100 Prozentig recht. Meist war es so, dass diese Saubermädchen mit ihrem perfekten Image ne Menge Dreck am Stecken hatten. Ich holte mir eine Kippe raus und steckte die zweite an. Ihm reichte ich auch eine. Ich wollte ja nicht unfreundlich erscheinen. "Jaja ich weiß Rauchverbot und so. Wenn einer kommt der gefährlich werden könnte, dann mach ich schon die Kippe aus." Aber das Angebot stand natürlich trotzdem.
Das Mädchen ignorierte ich total, ich hatte momentan für kleine Kinder nichts mehr über. Ich wollte die Erwachsenenwelt durcheinander bringen, das machte mehr Spaß. In Gestalt eines Kindes noch mehr, aber Kinder waren für mich in erster Linie unschuldig.
Ich fragte mich was das Mädchen so allein hier machte, immerhin war das hier Universitätsgelände.
Als er anfing zu flüstern sah ich ihn fragend an. Was war denn mit ihm nicht richtig? "Nee Mala, nicht Heather!", ich wusste ja nicht worüber er so nachdachte.
Ich konnte ja nicht völlig in seinen Kopf gucken.

"Danke.", meinte ich zu ihr und nahm dankbar die Zigarette und zündete sie an. "Schon gut. Ich habs auch vorhin übertrieben.'' kurz lächelte ich sie an und zog dann an meiner Kippe. "Nein nicht du. Das Mädchen. Sie sieht aus wie meine kleine Schwester Heather. Sie ist gestorben als sie 4 Jahre alt war.", murmelte ich und atmete einmal tief aus. "Sie sieht wirklich exakt aus wie sie." Mich wunderte das total. Kam es oft vor, dass Menschen so gleich aussahen ? Ich sah sie dann wieder an und zog wieder den Qualm. Ich redete nicht gerne über das Thema, denn es tat mir immer noch sehr weh. Ich musste damit zu recht kommen, dass Heather nicht mehr am Leben war. Warscheinlich sah sie gerade oben im Himmel auf einer Wolke und sah auf mich herab. Bestimmt wäre sie unendlich enttäuscht von mir, wenn sie herausfand, was aus mir geworden war. Trotz allem vermisste ich sie schrecklich. Sie hatte mir viel bedeutet. Da ich mir aber nichts anmerken lassen wollte, setzte ich schnell ein leichtes Lächeln auf. "Ich habe gehört, dass die Cheerleader eine Party für die Beliebten am Samsatg abend geben. Wie wärs ?", schlug ich ihr dann vor, um schnell das Thema zu wechseln.

"Also ist draußen das Rauchen doch gestattet!", gab ich grinsend zurück und zog an meiner Kippe. "Oh!", sagte ich wegen der Heather Sache. Ich war nicht so der Typ für Trauer oder Beileid oder so. Aber eigentlich war ich voller Trauer. Mein Vater wollte mich nicht und meine Mutter war arm, sehr krank und als sie endlich gesund war holte mich die Pest und ich schmorrte in der Hölle.
"Hmm wann ist Heather denn gestorben?", fragte ich, denn das war schon ungewöhnlich wenn das Mädchen eins zu eins so aussah wie seine tote Schwester. Wollte uns hier jemand reinlegen?
Aber er schlug ein anderes Thema an und ich folgte ihm. Über verlorene Menschen redete auch ich nicht gerne.
"Na Samstag Abend? Das hört sich doch mal perfekt an! Aber ... darfst du als Lehrer da überhaupt hin?", ich sah ihn fragend an und musterte ihn von oben bis unten.
"Vielleicht kriegen wir dich ja cool angezogen!", meinte ich, denn das wäre auf jeden Fall von Vorteil. Wie so ein spießiger Lehrer konnte er da nicht hin gehen. Auch ich war als Dämon mit meinem Alter auf dem Buckel immer in der Mode mit der Zeit gegangen.
"Aber bis dahin müssen wir uns die tiefsten Geheimnisse beschafft haben!", sagte ich bestimmt.

"Nein ist es nicht. Ich war nur schlecht gelaunt.", meinte ich grinsend zu ihr und rauchte dann auf. "Aber gerade interessiert mich das nen scheiß Dreck.", ich warf dann die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. Fragend sah ich sie an. "Klar darf ich dahin. Du willst meinen Kleidungstyle ändern oder ? Nagut was schlägst du denn vor ?", fragte ich sie dann neugierig und sah einmal an mir herab und wieder herauf. Vielleicht wäre ein Klamottenwechsel gar nicht mal so verkehrt. "Ich denke das wird kein Problem sein. Wir müssen uns nur überlegen, was am sinnvollsten wäre. Meinst du man könnte sie belauschen oder sollten wir besser etwas schnüffeln ?" Bei den Gedanken verrärbeten sich meine Augen wieder. Ich spürte meine diabolische Seite in mir hoch kommen.